Vorsicht beim Umgang mit Schusswaffen…

der heutige Tag brachte uns von Bishop in Richtung Houston. Den Moloch, die fuenftgroesste  Stadt der USA versuchen wir geschwind suedlich zu umfahren und kommen so am NASA Space Center vorbei. Hier kann man von einer SpaceShuttle Replik Bilder machen und auf Wunsch das ganze Space Center besuchen, wir wuenschten das allerdings nicht.

So ging es im Anschluss weiter nach League City in den “The Arms Room”. Ein Waffenladen mit Indoor Gun Range. Der Ami hat ja mit dem 2. Verfassungszusatz jedem Buerger das Recht in Stein gemeisselt, Waffen zu besitzen und zu tragen. Damit einher geht natuerlich die Benutzung der Schiesseisen. Von Waffen geht ein besonderer Reiz aus, das musste ich schon immer zugeben. Von Waffen im Allgemeinen und vor allem der Risiken im Umgang und das dort jeder Dorfdepp ein Arsenal zur Ausrottung ganzer Staaten vorhalten kann, habe ich jedoch Respekt und heisse es nicht uneingeschraenkt gut.

Jedenfalls hat mich der Supermarkt in Sealy nachhaltig beeindruckt und ein klein wenig mit den dicken Patschehaendchen an so einer Pistole rumfingern, das haette was. Also rein und gucken … und dann mal fragen ob Gaeste hier schiessen duerfen. Es beginnt eine in Deutschland undenkbare Szenerie. Ich teile mit, ich habe keinerlei Plan von so einem Schiesseisen und was man empfehlen wuerde. Pistole oder Revolver, will er wissen. Pistole. Er hat gerade nur 45er Munition, also alles ab hier, sagt er und deutet dabei auf etwa 15 Pistolen hinter ihm, alle seien frisch gereinigt, gewartet und Top Modelle. Wo ich denn her sei. Deutschland. Oh, warum nicht eine Heckler & Koch 45 C? Nehm ich.

Die Munition muss man bei Leihwaffen hier kaufen, keine selber mitbringen. Nachtraegliche Recherche zeigt, nicht teurer als im Waffensupermarkt. So latze ich 20 fuer die Range, 20 fuer die Leihwaffe und 35 fuer die 50 Schuss Kaliber 45 Munition und kriege 2 Ohrstoepsel und darf auf den Schiessstand, der von einem Range Officer bewacht wird. Der traegt auch eine Knarre, muss ja schliesslich, wenn einer doch nen Rappel kriegt, den Ruepel schnell eliminieren koennen.

Man hilft mir die Zielscheibe ((ich habe das 0815 Modell, also nicht Osama oder Zombie)) aufzuhaengen und ich fahre die Scheibe nach hinten. So eine Pistole ((wenn man zuletzt vor ueber 20 Jahren mal eine gesehen hat)) erklaert sich von selbst. Magazin raus, Kugeln ins Magazin druecken bis keine mehr reinpasst, Magazin in den Griff, Schlitten durchziehen, Finger an die Wumme, 2 Haende gestreckt nach vorn und wie auf der Schiessbude ueber Kimme und Korn dem Pappkameraden die Lichter auspusten.

Ok, hier der schmerzhafte Teil. Viele Knarren haben unterhalb des Hahns eine Art Sporn, quasi ein Bett in dem der gespannte Hahn ruht. Darueber faehrt der Schlitten beim Schuss nach hinten, die Patrone fliegt aus der Kammer und von unten drueckt die Feder des Magazins eine frische Patrone nach. Wenn man nun diesen Sporn nicht hat und die linke Hand nicht das rechte Handgelenk umfasst sondern die Hand, so das der linke Daumenknoechel am rechten Daumen anliegt, dann klopft der Schlitten an die Hand. In meinem Fall aber nur  1mm und schrammte ein bisschen Haut ab. Wenn man es weiss, tut’s auch nicht weh. Die folgenden 49 Schuss auf die Scheibe ((alles Volltreffer meine Herrschaften)) waren dann inkl. nachladen, Foto machen, versuchen eine Erektion zu vermeiden, auch in nicht mal 30 min verballert.

Meine “Schusswaffenverletzung” wurde natuerlich sofort fachweibisch von Memsahib mit einem speziellen Hello “Kitty Firearms Wounds Healing Kit” versorgt.

Am Ende der Tagesetappe kamen wir in Beaumont an, ein guenstiges aber unglaublich feuchtes Zimmer, so einen Mief hatten wir noch nie. Das All U can eat Buffett im Ort war zwar sehr lecker aber das nasse Wohnklo war eine ziemliche Zumutung.

3 Kommentare

  1. Na, das mit der richtigen Handhaltung bei Pistolen können wir bei Bedarf nochmal vertiefen 😀

  2. naja, haette ich genauer hingesehen, waere mir das vielleicht vorher aufgefallen. interessant jedoch der laxe umgang mit so gefaehrlichem geraet. pistole, revolver, m16? kein problem, mit ein paar dollar bist du dabei. du weisst nicht wie das ding funktioniert? egal, du findest es raus aber steh nicht an dem ende, wo das loch ist. schon lustig, ich habe es genossen und gaebe es gun ranges nach dem vorbild in D, ich waere stammgast. spass macht das wie sau.

  3. Ich weiß so den einen oder anderen Schießstand wo es (nicht ganz so lax bei der Einweisung) so ähnlich zugeht.
    Und Gastschützen werden da durchaus gern gesehen.

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