Wolle Teppich kaufe…

Riiiing. Es ist 07:00h und der Wecker gibt das Zeichen um aufzustehen. Nachdem gestern sehr frueh das Kissenradio gehoert wurde, sind wir richtig ausgeruht. Das Fruehstueck ist annehmbar aber kein grosses Ereignis, schliesst sich also dem Abendessen an. Da die Warmwasserversorgung sich nicht verbessert hat, bleibt es bei einer Katzenwaesche. Der Bus verlaesst um 08:30h den Parkplatz des Hotels und bewegt sich Richtung Teppichmanufaktur. Diese wird heute besichtigt und da es bewoelkt ist, manchmal sogar fuer 5 min leichter Nieselregen auf die Busscheiben schlaegt, vermutlich nicht ganz verkehrt. Wir sehen Knuepferinnen bei der Arbeit zu, erfahren und erleben wie ein Seidenkokon zu Seide wird, lauschen dem summen wenn aus Seide ein Garn wird und dann ((ab hier Fotografierverbot)) eine Vorfuehrung edelster Teppiche mit teilweise 900.000 Knoten pro Quadratmeter und mehr.Dazu reicht man Raki ((sprich Rakoe)), Tee, Mokka und Wasser. Wir waren schon auf der Flucht vor der folgenden Verkaufsveranstaltung als wir an kleinsten Teppichen vorbeikamen.

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Diese Miniaturausgaben der edlen Knuepfkunst sind aus Baumwolle statt Wolle oder Seide und strapazierfaehig und in vielen Variationen und Farben zu haben. Ich suche seit einiger Zeit nach einer Sitzauflage, die ich auf den Koffer zum Sitzen verwenden kann und im Kofferdeckel oder seitlich im Koffer transportieren kann. Diese Idee teilt die Maschinenbaeuerin zwar grundsaetzlich aber mein “Baumarktteppichrest” als Unterlage fand wenig anklang. Da stehen wir nun vor den 30×30 cm Teppichen in rot, schwarz, beige, gruen, blau und tuerkis und suchen das Preischild. 340 Tuerkische Lira pro Teppich?! Das sind 170.- EUR und das 2 mal. Amuesiert ueber diese Preisvorstellung wollen wir eine Moods rauchen und fragen uns durch. Wir erhalten eine Messingschale und einen kleinen Raum in dem uns wiederum Tee, diesmal Apfeltee serviert wird. Wir fragen warum diese Miniteppiche so “teuer” sind, wir wollen Handarbeit nicht schmaelern, jedoch sind 340.- Lira fuer einen schon happig. Dies seien die empfohlenen Verkaufspreise des Hauses, hier bei der Vorfuehrung gebe es Sonderpreise, man erhoffe sich dadurch eine positive Resonanz um solche Verkaeufe salonfaehiger zu machen, Der Staat foerdere auch mit Zollfreiheit den Verkauf und man biete 14.800 Knuepfstuehlen in der Tuerkei damit eine Zukunft. Was wir denn suchen wuerden, werden wir gefragt. Ehrliche Antwort, eigentlich nichts, ausser eine Sitzteppich fuers Moppedfahren. Ahhh, Moppedfahren, der Verkaeufer schwelgt in R6 Erinnerungen und wir plaudern ein wenig. Mehr im Spass sagen wir, mehr als 50.- EUR darf unser Sitzmoeble nicht kosten, es wird schliesslich ein Gebrauchsgegenstand. Prompt foerdert er diese 30×30 cm Knuepfteppiche in allen Farben hervor, diese koennten doch gehen und 50.- EUR sei ok. Da wir 50.- fuer 2 meinten ist er zwar erst irritiert aber irgendwie ist es beiden Seiten recht zu machen doch ein wichtiger Teil bei solchen KaffeeTeefahrten. Handschlag und der Deal ist perfekt, Wir haben 2 kleine tuerkise Teppiche, handgeknupeft fuers Mopped. Das kann man nun sehen wie man will, einerseits “2 praktische Souvenirs erstanden und 50.- EUR bezahlt” oder eben andererseits “Mist, doch was gekauft, das man eventuell anders haette improvisieren koennen” ((wir sind bei Variante 1 geblieben)).

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Die Teppichmanufaktur liegt auf einer Passhoehe, dichter Nebel verdeckt die Sicht. Es geht jedoch schnurstracks Richtung Antalya und damit an die Mittelmeerkueste. Je naeher wir der Grossstadt kommen desto klarer wird der Himmel und kaum ist Antalya in Sicht ist es wieder kuschelig warm und die Sonne scheint auf uns herab. Wir fahren an den “Haeusern in ein Tag erbaut” Siedlungen vorbei und dann durch Antalya bis nach Belek. Hier ist unser Hotel fuer die naechsten 3 Tage, das Atlantis. Ein Riesenkasten sehr edel gemacht und mit Pools und diversen Restaurants und Bars. Doppelzimmer ab 250.- Euro steht auf dem Plan an der Rezeption und unser Zimmer ((leichte Untertreibung)) besteht aus 2 Baedern, 2 Schlafzimmern, Terrasse ((1 qm)) und ist eine Wucht. Duschen, umziehen und ab ans Buffet. Reichlich, lecker und in einem prachtvollen Ambiente speisen wir, bevor es durch die Smokerslounge zu einem kleinen Abendprogramm geht, das aus 8 kurzen Nummern besteht, bei dem die Darsteller diverse Stars im Playback imitieren, eine seichte Travestienummer in 8 Akten quasi.

Ich bin sehr gespannt wie es in diesem Prachthotel weitergeht. Nun erst mal schlafen bevor es morgen nach Antalya geht.

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