Hellas…

doch vor der heldenhaften Rettung einer griechischen Landschildkroete, lag ein weiter Weg.

Morgens wurden die Moppeds, nach einem kurzen Fruehstueck, welches aus mehreren Kaffee bestand ((es haette auch Wurst, Kaese, Brot, etc. gegeben)), aus dem Garten wieder auf die Strasse bugsiert. Diesmal mit weniger Kratzern, Uebung regelt. Ueber kleine Strassen ging es Richtung Berge, die sind zwar nicht sonderlich hoch ((verglichen mit den Alpen)) aber unsagbar schoen. Und mitten in den Bergen kann man dann ein paar PKW Reifenspuren in der Pampa folgend zu einem kleinen See fahren, direkt am Sandstrand parken ((warum da Sand ist? Keine Ahnung)) und den kuehlen Wind geniessen.

Waehrend ich mich versuchte wieder auf unter 45°C Koerpertemperatur zu bringen, hat sich Wolfi zum Essen einladen lassen und fabulierte wie wild mit den Einheimischen. Gut, Wolfi spricht kein Bulgarisch und die Bulgaren kein Wort English oder Deutsch aber die hatten sichtlich ihren Spass. Spass hatten wir auch, als wir der Wegweisung der Eingeborenen folgten und eine anspruchsvolle Passage meistern durften um wieder auf die Strasse zu kommen. Vermutlich dachten die, wenn die solche Enduroschiffe lenken, muessten sie es ja koennen. Danke fuer den Vertrauensvorschuss.

Und nun kommt der boese Teil der Reise. Unfall. Trotz Helm, hoert man schon 2 Kehren vorher ((die man extrem langsam befahren muss, alles voller Kies und Sand)) ein Kind weinen, lauthals und vor Schmerz. Warnblinker und um die Kehre, liegt da eine Transalp und ein Hornetfahrer nebst Pegasolenker wuchten das Ding eben auf die Raeder. Der Fahrer der Transe hat sich mit Sozia ((Tochter, etwa 11 Jahre)) bergab in der Kehre auf 10 cm tiefem Sand aufs Maul gepackt. Schutzkleidung? Ja, ein Helm, unbekannten Alters.

“No worry, nothing happen, we were so slow”. Das sieht das Kind anders, der Unterschenkel muss ziemlich schmerzen. Kein Bruch aber sauber gequetscht/geprellt. Wir haben dann die Krankenschwestern ohne Grenzen gemimt und der jungen Dame einen Salbenverband spendiert und dem Vater 2 Ibu 400 fuer das Kind gegeben. Wenigstens wurde sofort ein Shuttlefahrzeug organisiert, dass das Kind ins Spital bringt. Ein Gutes hatte das Erlebnis, mein Plan ab jetzt nur noch nackt und mit Sonnenbrille zu fahren, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Bulgariens Berge … ein Traum. Jeder Pass und jede Etappe zwischen kleinen Doerfern ist wie ein Offroadpark mit Ueberraschungshindernissen. Wir haben es sehr genossen, wenn man es weiss, ist es richtig lustig.

Nicht Lustig .. gutes Stichwort. Wolfi fand es ploetzlich gar nicht lustig, keine Bremswirkung vorne zu haben. Die Bremsleitung am Sattel war nicht mehr fest, die Suppe hat sich ueber den Sattel und die Scheibe ergossen und er kann noch mit der Hinteren arbeiten. Reicht aber um bis nach Goce Delcev zu kommen, 1 Pulle DOT4 zu kaufen und ueber einen Schlauch in eine leere Wasserflasche zu entlueften. Die Bremse geht nun quasi so gut wie nie zuvor.

Man kann ueber einen kleinen Grenzuebergang, der auf meiner Papierkarte nicht mal drauf ist, von Ilinden ((BG)) nach Kato Nevrokopi ((GR)) ins benachbarte Griechenland fahren. Normale Grenze, kein kleiner Grenzverkehr. Schlagartig werden die Haeuser weisser ((sauberer)) und huebscher ((also in meinen Augen)) und die Spritpreise steigen von 1.20 EUR auf 1,80 EUR. Willkommen im Euroland.

Wir fahren weiter bis Thessaloniki, weil Wolfi so gern das Meer sieht, leider landen wir in einem 0,5 * Hotel, mitten auf der Hauptverkehrsstrasse, die sich im Netz noch als “historische Altstadtstrasse” verkaufte. Laerm, Verkehr, ein Zimmer mit 10 qm und die Dusche ist Teil davon. Beim “Restaurant” nebenan noch Gyros gegessen und Muenchen Schwabing Preise bezahlt. Ich will morgen raus aus diesem Moloch und schnell wieder Richtung “Einoede”, wo man das Essen bezahlen kann, die Menschen freundlicher sind und der Sprit nicht pro Tag mehr kostet, als Verpflegung und Uebernachtung zusammen.

Bis dahin sitze ich unter einer mehr als beschissen laufenden Klimaanlage, die manchmal kuehl ausblaest, in einem Zimmer, das gefuehlte 40° hat. Der Portier behauptet, es seien maximal 30°. -.-

Aktion Suchbild:
2 Bilder von Doppelzimmern. Eines kostet 26.- EYPO, hat Fruehstueck, Abendessen, WiFi, Dusche/WC und eine sehr nette Gastgeberin und befindet sich in Plovdiv. Das andere ist in Thessaloniki, kostet 40.- EUR, hat WiFi und Dusche/WC sind ins Zimmer eingebaut.

Ein Kommentar

  1. Das Bild von der Schildkröte finde ich extrem cool! 🙂
    In Thessaloniki wohnen übrigens auch zwei Enfield Freaks, einer hat uns 2008 in Solingen besucht. Er ist die gesamte Strecke mit der Enfield gefahren! Weiteste Anfahrt zum Enfield Treffen nach Solingen, total krass diese Griechen! 😀

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