Olga stinkt hinten…

$Spezl, mit dem ich vor kurzem ans schwarze Meer fuhr, besitzt seit April ein Uralgespann. Fuer recht kleines Geld erstand er die Bastelburg und wird nicht muede zu betonen, dass es hier nuuuuur um den Spass am schrauben geht. Dass die Fuhre anstandslos eine HU schaffte, war eine glueckliche Fuegung und der reichlichen Zugabe von WD40 fuer alles was sich bewegen und elektrifizieren muss und Panzertape fuer alles was nicht wackeln darf, zuzuschreiben. Die Plakette diente auch erstmal nur als “Erlaubnis der fortwaehrenden Probefahrt” fuer Wolferl. “Ich weiss, da muss ich noch mal bei …” quotiert er jegliche Baustelle an der alten Russin.

Nachdem in wochenlanger Kleinarbeit ein neuer Kabelbaum gestrickt wurde, die Funktion von Antrieb und Bremse gesichert wurde und man die Karre ohne schlechtes Gewissen auf den Verkehr loslassen durfte, wurde heute eine Miniausfahrt gewagt. Wolferl’s Ansage: “wir fahren den Andi besuchen, das sind ueber 40 km einfach und er hat ja einen Uralfahrer zu Besuch“. Aha .. falls die Fuhre auseinander faellt, ist einer vom Fach vor Ort, verstehe. Aber Wolfi hat vorgesorgt. Neben 3.5 l Oel ((10W40 … stand gerade rum)) wurde ein vollstaendiger, 20 kg schwerer Werkzeugkasten in den Kofferraum des Beiwagens verfachtet. “Man weiss ja nie, was man braucht.” – Soso, aha. Als Geheimwaffe wurde gleich noch ein vollstaendiger Dipl.-Ing. des Maschinenbaus der Luft- und Raumfahrt ins Boot gesetzt. “Man weiss ja nie….” . Soso, aha. Innerlich hat es mich fast zerrissen. Das gruene Gespann, vom Russen montiert, technisch auf einem Niveau von Neunzehnhundertkieselstein, kann vom beruehmten kasachischen Hufschmied Instand gesetzt werden und dann sitzen da zwei Ingenieure mit einem blauen Werkzeugkasten und freuen sich wie kleinen Kinder wenn ihnen die Scheisse nicht um die Ohren fliegt. Herrlich.

Von der kleinen Werkstatthalle bis 10 km vor dem Ziel lief auch alles wie geschmiert. Von der blauen Rauchsaeule, die ((zumindest aus dem linken Auspuff)) weithin sichtbar emporstieg, mal abgesehen. An einer kleinen Kreuzung zwischen weissnichmehr und wogehtslang wird das Gespann immer langsamer. Ich wende und hoffe es wird hier Rauchpause oder grosses Palaver geben, muss aber erfahren, die Olga zuendet nur noch auf einer Titte. Dann geht sie ganz aus. Grosses Staunen. Es werden Kerzenschluessel gesucht, nur die falshce Groesse gefunden, vermittels sanfter Gewalt die Kerze doch noch entfernt … ein Kerzenbild wie gemalt zu Tage gefoerdert .. geraetselt. Ein Motor, vor allem wenn nach Bauplaenen von 1940 gebaut, ist nun keine Raketenwissenschaft. Es bedarf eines Gemisches aus Luft und Sprit  und zum Zeitpunkt der Verdichtung einen Funken. Dann macht es BUMM und das ganze wiederholt sich. Die “Reparatur” bestand in diesem Fall darin, die Karre zur 500 Meter entfernten Tankstelle zu schieben.

Nun, der restliche Tag verlief angenehm ereignislos. Rumsitzen, anderen beim Bremsen nachstellen zusehen, Anekdoten lauschen und dann ((dank der vollgetankten Olga)) ohne Stoerungen wieder ueber Land nach Hause gefahren. Als naechstes steht nun eine kleine Motorrevision an, 1/4 l Oel auf 50 km ist einfach zuviel und mit ein wenig Glueck laermt die Alte dann auch nicht mehr so hoellisch. Wenn das alles gemacht ist .. vielleicht stinkt sie dann auch nicht mehr so, da hinten.

5 Kommentare

  1. Na dann hattet ihr doch einen schönen Tag, und die Rückfahrt ging anstandslos vonstatten und das bissl Öl ist doch ok 🙂
    Schlimmer wäre heimschieben gewesen

  2. 🙂 🙂 was muss ich da im Urlaub lesen 🙂
    der Herr Phil macht den Leistungskurs im Russinen recyceln 🙂
    Dann kann ich mich im Herbst ja auch mal nach ner Olga umsehen für die langen harten Wintermonate ohne Kuh…..

    LG
    Tom

  3. das würde dir Spaß machen Phil

    Seit ich Dnepr fahre, bekomme ich sogar beim popeln ölige Finger
    😉

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