Dachwohnung für 3000.- EUR…

es gibt Tage im Leben, da steht man vor dem Mopped und denkt sich .. “wann hab ich den Karren eigentlich zuletzt bewegt?”. Und dann merkt man, dass man die Kiste nur noch zum Tuev karrt, putzt, wieder eine Batterie kauft, diese vergisst abzuklemmen und darauf wartet, dass das Spiel wieder von vorne beginnt.

Also Schlussstrich ziehen. Erstmal. Abhaken bis man wieder Bock hat. Kommt in 3 Monaten, 1 Jahr oder nie, ist unklar aber auch egal. Wenn es einen nicht mehr reizt, muss man es nicht weitertreiben. Wieder anfangen kann man immer. Vielleicht war auch der tragische Unfall einer lieben Freundin mit ursaechlich, aus dem sie nicht ganz am Stueck wieder rauskam. Ich weiss es nicht.

Jedenfalls bin ich schon immer anfaellig gewesen fuer neue spassige Sachen und diesmal ist es .. ein Dachzelt.

Kurz vor der f.r.e.e Messe in Muenchen studierte ich diverse Kataloge, besuchte den lokalen Dachzeltdealer ((prima, wenn man einen in der Region hat)) und versuchte mich ernsthaft davon abzubringen. Mit maessigem Erfolg. Jedoch statt eines Spontankaufes, denn ich ja sonst gerne mal mache, geht hier richtig Asche in die Tasche diverser Haendler, bis man alles zusammen hat, wurde es eine recht aufwaendige Liste.

Vor ein paar Jahren, also ungefaehr als ich zuletzt mit dem Mopped weiter gefahren bin, als zum Haendler oder zum Tuev, bekam ich ein CPAP Geraet, damit ich nicht schnarche, keine Atemaussetzer mehr habe ((die teilweise 2 min dauerten)) und nicht tagsueber staendig einschlafe. Funktioniert auch wunderbar, hat ein unglaubliches Mehr an Lebensqualitaet zurueckgebracht aber macht mich abhaengig von einer Stromversorgung. Immer, jede Nacht und spontanes Uebernachten war Tabu.

Da ich mit zunehmendem Alter auch zunehmend zunehme und ausserdem recht bequem werde, ungefaehr so bequem wie die Liegeflaeche auf meinem Bauch, werde ich sicher nicht einen 2 woechigen Dauercampingurlaub machen. Eher so 2 Tage Wildcampen, Kacken beim Spatengang und dann wieder schoen in ein Hotel und duschen, rasieren, Kloeten schrubben. Einfach alles, was man so macht in einem Hotel.

Nun aber zur Zeltauswahl .. da wie erwaehnt nur ab und an darin gepennt wird, sollte es schnell trocknen, also wenig Flaeche bieten mit Stoff. Sonst hat man einfach dauernd die Not es zu erneut zu oeffnen um durchzutrocknen. Daher schieden die ((im Vergleich)) recht guenstigen Stoffzelte schnell aus.

Dann sollte es noch schnell auf- und abbaubar sein, moeglichst von einer Person. Das passt auf fast alle Modelle. Vielleicht noch gross genug, dass man darin sitzen kann und nun wird es eher “eng”, im doppelten Sinne. Die Parallelhubzelte sind recht geraeumig, jedoch nur 90 cm hoch ((wenn man Glyck hat)). Dann gibt es noch die Hartschaltendachzelte, die sich nur auf einer Seite oeffnen lassen und so einen enormen Hoehengewinn vorne haben. Bis 160 cm ist hier drin.

Und mein Favorit, das James Baroud Space. Oeffnet sich vorne und hinten, bleibt aber “vorne” auf 40 cm und oeffnet “hinten” auf 145 cm. Das ist reichlich Kopffreiheit. Liegeflaeche ist 140×198 cm, das sollte ja reichen. Leider kostet der Spass knapp 2.500 EUR. In “Wunschfarbe”, also alles ausser RAL9010 ((Reinweiss)) noch Aufpreis, so dass man fuer ein schwarzes Space mit Mesh ((Abstandsgewirk unter der Matratze fuer Unterlueftung, gegen Staufeuchtigkeit)) und der Markise ((wenn schon, denn schon)), wenn man nicht aufpasst, schon mal die 3.400 EUR Grenze sprengt. Also auf die Freizeitmesse f.r.e.e in Muenchen und feilschen und vergleichen.

Am Ende des Tages stand dann fest, den Spass goenne ich mir, zur Not wird das Mopped nicht nur stillgelegt sondern verkauft.

Wie befestigt man nun ein Dachzelt? Der Weisskraftwagen hat eine Reling und der freundliche Dachzelthaendler empfiehlt einen ((guenstigen)) Thule Traeger. Nun verweist aber Thule leider darauf, dass man damit alles, nur keine Dachzelte transportieren sollte. Das sei “nicht freigegeben” und sie weisen jegliche Haftung von vornherein von sich. Klar, es fahren im Moment gefuehlt 10.000 Leute mit Thuletraegern und Dachzelt und nichts passiert aber wenn es nach Thule geht, alles auf eigenes Risiko. Auch wenn die Dachlast beim Fahren nicht ueberschritten wird. So ein Zelt wiegt halt 50 kg. Und der Traeger darf 50 kg. Also in meinem Fall, beim Duster.

Die Suche im Netz findet einen einzigen Fall, bei dem ein Dachzelt wegflog, Thule als Traeger dran war und Thule sich weigerte dafuer gerade zu stehen. Eben weil .. wie oben. Also stelle ich fuer mich fest, so einer Firma lege ich keine 170.- EUR fuer den Haltefuss, die Adapter und die 2 Traversen in den Schoss. Eher nehm ich Blumendraht. Aber es gibt noch Hersteller, die weniger weinerlich sind und halbwegs bei der Realitaet angekommen sind. Dachzelt ist Ladung, die darf xx kg haben bei Traeger xy und fertig. Nach dem pennen wegen der erhoehten Last ist zu pruefen ob noch alles sitzt und fertig ist die Laube. Ha. Rhino Rack ist mein neuer bester Kumpel.

Fuer den Duster Bj 2014, also einen Phase II ((nicht Duster 2)) brauche ich also die Aufnahme SX006 und 2 Traversen mit 1500 mm ((wegen der Markise)) Modell Vortex und lege 250.- Taler auf den Tisch des Hauses und fertig. Deal. Lieber 100.- EUR mehr ausgeben als den Jammerlappen von Thule was geschenkt.

Nun warte ich also auf den Traeger, der eben bestellt wurde und dann kann ich mein Dachzelt abholen und auf den Karren montieren ((lassen)). Mal sehen ob ich es im Winter irgendwie in der Garage an die Decke gehaengt bekomme, waere sehr praktisch. Aber da ist ja noch ne Zeit hin.

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