ohne Limit…

um eines beneidet uns der Auslaender rund um den Erdball, Autobahnen ohne Tempolimit. Warum auch immer dies zur Sprache kommt, egal in welchem Teil der Welt, jeder laesst sich bestaetigen, das zumindest der Grossteil der bundesdeutschen Autobahnen ohne Tempolimit auskommen. Es wird empfohlen, etwa 130 km/h zu fahren, ohne passende Beschilderung, die ein Limit setzt, ist es jedoch nur ein Richtwert. Man kann also, sofern es der Verkehr und das Gemuet es zulassen mit 300 Sachen ueber die Bahn knallen. Der Auslaender ist entzueckt, frohlockt gar ein wenig, versteigt sich in Phantasien, wann er wohl mal in Germany die “Audouhbahhhhhn” unsicher machen wird.

Zwei Wochen war ich Knecht der CCTV Kameras, des gestrengen Tempolimits auf maximal 80 MPH ((113 km/h)) auf 6 spurigen Motorways, der “average speed control” und derlei Ueberwachung mehr, muss jedoch sagen, es ist doch sehr entspannt. Kleiner Wermutstropfen, wenn man es eilig hat oder dem Drang nach “angasen” nachgeben will, dann ist Schluss mit Lustig ((im Zweifel droht die Todesstrafe)). Kehrseite der Medaille eben. Dann doch lieber deutsche BAB und ohne Limit. Anstrengender aber eben “freier”. Aber wehe Du blaest mit 250 Knoepfen Richtung “Soccer-Mom Van” und die Zumsel gurkt vor Schreck in den Acker, dann bist Du der Raser, Moerder, Kinderschaender und was noch alles. Also, alles zu seiner Zeit. Die GS  ist ja nicht mal annaehernd so schnell, wie ein Hayasukimotohondakracherl, ich bin also in Sicherheit.

Eigentlich geht es aber nur darum, wie ich von Cambridge nach Muenchen kam. Mit dem Mopped. Ende. 😉

Am Freitag war letzter Tag in englischen Buero fuer mich und waehrend der Englaender seinen “Casual Friday” mit der gewagten Kombination “Anzug mal ohne Krawatte” oder gar “Hemdknopf offen” zelebriert, marschierte ich bis zum Feierabend um 15:00h ((GMT+1)) in vollem Moppedornat durch die Hallen. “X-treme Casual”, ich glaube 2 Fraeulein fielen in Ohnmacht, ein Sicherheitsmann machte sich Notizen.

Um kurz nach Drei ((GMT+1)) ertoente fuer mich der Startschuss und ich machte mich auf den Weg Richtung Festland. Irgendwo zwischen Calais und Mons ein Hotel suchen und am naechsten Tag weiter. So der ungefaehre Plan. Der tatsaechliche Ablauf sei nachfolgend kurz geschildert, nicht ohne den Hinweis, dass ich sehr wohl Pausen machte ((daher der geschissene Schnitt)) und vermittels Fluessigkeitszufuhr, Nikotininhalation und vielen Sandwichs eine professionelle “Sekundenschlaf-Prophylaxe” durchfuehrte.

Alle Angaben in GMT+2

  • 30.09.2011 09:00 -> Ab ins Buero, letzter Tag
  • 30.09.2011 16:00 -> Los gehts, Richtung Kanal
  • 30.09.2011 17:30 -> verdammt, die Maschinenbaeuerin wollte Crisps ((also Chips)), ab zu Tesco irgendwo bei Luton
  • 30.09.2011 19:00 -> sehr lustig, “nimm die M20/M11, in London ist immer Stau. Hier auch
  • 30.09.2011 20:40 -> Eurotunnel, man verjagt mich, Picknick nicht erlaubt ((Sandwich essen und Cola trinken mit Kippe in der hand ist doch kein Picknick, ich bitte euch)). Trotzdem kostenlos auf frueheren Zug umgebucht
  • 30.09.2011 20:55 -> Ab in den Zug, Plauderei im Zug und Sandwich essen
  • 30.09.2011 21:45 -> Franzland erreicht ((nicht eingenommen)), bisschen fahren, dann Hotel suchen
  • 30.09.2011 23:30 -> Belgien, endlich. Noch ein  paar Meter machen
  • 01.10.2011 02:30 -> Luxembourg, Tanken, Sprit 1,21 EUR/Liter, vergessen nach Hotel zu suchen
  • 01.10.2011 03:50 -> Deutschland? Ei verflixt. Halbe Strecke abgerissen, wo checkt man denn um Vier Uhr morgens ein?
  • 01.10.2011 03:55 -> 105.000 km auf der Uhr
  • 01.10.2011 05:00 -> Zweibruecken, Mc D. Mist, die machen erst um 06:00 auf, ich brauch aber Kaffee
  • 01.10.2011 06:00 -> Landau/Pfalz, Mc D. Scheisse, die machen erst um 07:00 auf, Verschwoerung
  • 01.10.2011 07:30 -> Stuttgart/Flughafen, Mc D. hat auf aber der Parkplatz ist nicht einsehbar, muesste alles mitschleppen
  • 01.10.2011 08:45 -> Wendlingen, links Mc D, rechts Total Tanke, boykottiere nun Mc D und habe prima Kaffee und Croissant
  • 01.10.2011 12:12 -> Zuhause. 105.507 km auf der GS und durch allerlei Staus auf der A8 doch endlich Daheim. Bin wach, Scheiss Kaffee.

MUC -> England -> MUC: 2.995 km
Kreisverkehre: Habe 2 Kreisel in F und B beinahe von links genommen
Mc D: da war ich echt angepisst

Ein Kommentar

  1. Du Wahnsinniger 🙂
    Wenn ich mich an meine Tour Aachen-Berlin-Aachen mit 7,5to (ja, ich habe anschliessend die Tachoscheiben entsorgt) innerhalb von 24h erinnere schaudert es mich, was ich da an nicht existenten Sachen in den letzten 2-3h vermeinte gesehen zu haben…..
    Ok, mit 80-90km/h über die Dosenbahn lullt wohl auch einiges mehr ein….
    Meinen Respekt hast Du.

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